Sri Lanka ist stolz auf seine über 230 heimischen und zusätzlich noch mehr als 200 Zugvogelarten, die sich neben Schmetterlingen, Reptilien und Säugetieren hier tummeln. Auch wir durften ein paar der farbenfrohen Exemplare beobachten. Hier ein Auszug nach der Gegend, in der wir sie angetroffen haben – ohne das ornithologisch richtige Habitat überprüft zu haben.
Einer jener Vögel, auf welche die Einheimischen besonders stolz sind, ist der Kingfisher. Mit seinem mächtigen dunkelbraunen Schnabel, dem braunen Bauch und dem strahelnd blauen Gefieder, ist er auch kaum zu übersehen, wenn er an See- und Flussufern nach Fischen Ausschau hält. Sri Lanka beheimatet mehrere Arten an Kingfishern, am schönsten anzusehen ist der White-Throated Kingfisher.
Wald
Auf unserer Wanderung am und um den Little Adams Peak haben wir einige der häufiger auch um Siedlungen anzutreffenden Arten beobachtet.
Der graubrüstige Red-Vented Bulbul mit dem schwarzen kecken Schopf ist recht häufig anzutreffen. Er sticht vor allem mit seinem roten Bürzel hervor. Wir beobachten ein Paar am Weg zum Litte Adams Peak während es den Nektar aus einer Blüte saugt.
Ebenfalls häufig vertreten sind die zarten Tauben mit dem Perlmutt-gesprenkelten Gefieder, die aufgrund dessen auch einfach Spotted Dove genannt werden.
Neben den unscheinbareren grauen Tauben, gibt es auch größere farbenprächtige Exemplare, wie bspw. die Pompadour Green Pigeon.
Etwas neugieriger sind die kleinen Common Tailorbirds, die mit ihrem munteren roten Häubchen und spitzen Schnäbeln vor den Wanderern herumtanzen.
Kopfüber an Blüten hängend und mit ihren langen, gekrümmten Schnäbeln an Blüten saugend, kann man die Sunbirds erkennen. Während die Weibchen ein unscheinbareres grau-gelbes Gefieder haben, schillert das schwarze Gefieder der Männchen in der Sonne in allen Purpur-Tönen. Entsprechend beobachten wir ein Exemplar der Purple Sunbirds.
An den Palmen klopft gerne der leuchtend rote Black-Rumped Flameback, einer der vielen Spechte in Sri Lanka.
Der Oriental Magpie Robin zeigt einen schönen Kontrast von schwarzem Körper zu weiß-schwarzen Flügeln. Er und seine Vettern sind recht keck und räumen auch gerne mal nach dem Frühstück hinter Reisenden auf.
Jungle Babbler sind ebenfalls weniger auffällig und drücken sich oft bei der Futtersuche in den Untergrund, wenn man an ihnen vorbei geht. Sie wirken ein wenig pummelig und grantig, sind aber mit den vielen Grautönen im Gefieder auch hübsch anzusehen.
Buschland
Überall hört man das klagende Geschrei der Pfauen, seltener bekommt man die majestätischen Vögel auch wirklich zu Gesicht. Die Indian Peafowls sind um einiges größer als die Verwandten in den österreichischen Zoos. Die Weibchen sind braun-grün gemustert, oft mit einer weißen Brust. Die Männchen tragen je nach Alter keine oder über einen Meter lange Schwanzfedern.
Ein Nationalvogel von Sri Lanka ist der leuchtende Sri Lanka Junglefowl. Die Hähne spielen die gesamte Farbpalette und sind z.B. im Yala Nationalpark zahlreich vertreten.
Ebenfalls eine seltene Ansicht ist der scheue Blue-Faced Malkoha. Er ist schwarz, und hat sehr lange Schwanzfedern. Der blaue Ring um sein Auge unterscheidet ihn am besten von ähnlichen Artgenossen.
Ebenfalls ganz schwarz, aber deutlich am gespaltenen Schwanzgefieder zu unterscheiden ist der Sri Lanka Crested Drongo.
Ein sehr häufiger Anblick im Gegensatz dazu, ist der Common Myna, der ebenfalls gerne Rindern folgt und mit seinem reinen Gesang erfreut – kein Wunder, gehört er doch zur Familie der Stare.
Besonders farbefroh anzusehen sind die flinken Little Green Bee-Eaters, die mit ihrem blau-türkis-orangen Gefieder für Aufsehen sorgen. Ihrem Namen werden sie gerecht, wenn sie in waghalsigen 360 Grad-Schleifen Insekten aus der Luft fangen.
Bee-Eaters gibt es in Sri Laka in allen Größen und Farbvariationen, so beobachten wir beim Sandbad auch einen etwas größeren Chestnut-Headed Bee-Eater.
In Balapitya stoßen wir auf den ebenfalls größeren Blue-Tailed Bee-Eater.
Der Greater Coucal legt sich mit seiner enormen Flügelspannweite gelegentlich wie ein Schatten über die Büsche. Er ist am besten an seinen leuchtend roten Pupillen und den rotbraunen Flügeln zu erkennen, die sich deutlich von seinem sonst schwarzen Gefieder abheben.
Der Brahminy Kite wirkt auf den ersten Blick wie ein Adler. Er lässt sich von der Thermik über das Buschland tragen und hält nach kleineren Vögeln Ausschau.
Über Wasser oder Grasland hinweg tänzelnd findet man verschiedene Schwalbenarten, die vor allem in der Dämmerung Insekten fangen. Eine davon ist die Barn Swallow.
Am Wasser
Die Wasserlöcher der Nationalparks sind am spannendsten zu beobachten. Auf den ersten Blick stechen die größeren Arten ins Auge, im Detail werden aber schnell auch viele kleine Arten sichtbar, die sich am und im Wasserloch laben.
Gleich neben den Krokodilen weit im Hintergrund stakst ein Oriental Darter ins Wasser. Wie viele andere Spezies im Yala Nationalpark sehen wir ihn nur von der Ferne.
Eine der größeren Arten ist der Spot-Billed Pelican. Wenn er nicht im Wasser herum schwimmt, dann hält er gerne auf umgestürzten Bäumen sitzend Ausschau.
Ebenfalls an erhöhten Stellen nach Fischen Ausschau haltend sehen wir die kohlschwarzen und nicht gerade kleinen Indian Cormorants.
Im Wasser staksen eine Menge wunderschöner langbeiniger Vögel herum. Besonders farbenfroh ist der Painted Stork.
Ebenfalls um diese Zeit in Sri Lanka zu sehen sind die Störche, die aus unseren kühleren Breitengraden in die tropische Wärme entflohen (und entflogen) sind.
Auch der Common Spoonbill gehört zu den Storchenarten, er ist allerdings nicht so farbenfroh wie sein Vetter.
Allgegenwärtig sind die unterschiedlichen Unterarten der Egrets, die zur Reiherfamilie gehören. Die kleinen Egrets halten sich lieber in der Nähe von Rindern, Wasserbüffeln und Elefanten auf und verspeisen dort die Insekten, die die größeren Tiere beim Fressen aufstöbern. Die mittleren und großen Egrets staksen wie ihre grauen Vettern in den Lagunen und Wasserlöchern herum.
Schemenhaft lässt sich im Hintergrund des großen Wasserlochs auch ein Graureiher ausmachen. Etwas weiter im Vordergrund sind die kleineren Black-Winged Stilts zu sehen. Mit ihren langen rosa Beinen und den besonders schmalen, spitzen Schnäbeln suchen sie im flachen Wasser nach Fischen und Insekten.
Neben den Stelzen wirken die kleineren Kentish Plovers fast schon winzig.
Ebenfalls ins Dickicht ums Wasserloch pressen sich ein paar Lesser Whistling Ducks.
Der Black-Headed Ibis wühlt die flachen Uferwasser mit seinem krummen Schnabel bei der Futtersuche auf.
Im Gegensatz dazu etwas eigenbrötlerisch sieht der Indian-Pond Heron aus, der so wirkt als hätte er gar keinen Hals, wenn er mit eingezogenem Kopf und langen Beinen mit noch längeren Zehen dahin stapft.
Die kleinen rotschnabeligen Red-Wattled Lapwings wirken noch in der Dämmerung bei schlechtem Licht schlank und grazil.
Wahre Riesen sind letztendlich die Malabar Pied Hornbills, die mit ihren riesigen gelben Schnäbeln unverwechselbar sind und mit über zwei Metern Flügelspannweite über die Wasserlöcher schweben.
Die Little Terns letztendlich kommen vom Meer herein, um auch im Süßwasser nach Fischen Ausschau zu halten.
In den Städten
In den Städten wird die Vogelbevölkerung etwas gewöhnlicher. Neben den einfachen Hauskrähen und den etwas größeren schwarzen Large-Billed Crows gibt es hier auch Stadttauben und Sperlinge.
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