Empfehlenswerte Gerichte und Spezialitäten belaufen sich sehr stark auf die Region, in der man sich gerade befindet. Im Hochland und im kulturellen Dreieck sind es vor allem Reis und Curry, die den Gaumen erfreuen. Rund um das Hochland sind selbstverständlich auch die frischen Tees von den Teeplantagen erwähnenswert. An der Küste sind jede Art von Fischgerichten sehr zu empfehlen. Hier ein kurzer Abriss unserer Erfahrungen.
Das srilankische Frühstück
Neben den Überresten aus der britischen Kolonialzeit, ist vor allem die einheimische Ergänzung der Hoppers zum Frühstück besonders erwähnenswert. Hoppers haben nichts mit Heuschrecken zu tun. Sie erinnern entfernt an hauchdünne, weiße Nudeln. Es handelt sich dabei jedoch um ein Gemisch aus Reisteig, Palmzucker und Kokosmilch, das durch ein Sieb gepresst und zu kleinen Pfannkuchen geformt wird. Dazu werden verschiedene Currys serviert. Es gibt auch eine süße Variante, für welche die Hoppers mit einer Mischung aus Kokos und Palmhonig gefüllt und zu länglichen Palatschinken gerollt werden. Hier wird ausnahmsweise kein Curry dazu gereicht.
Am herrlichsten sind jedoch die vielen frischen Fruchtsorten, die quasi frisch von Baum oder Palme direkt auf den Teller kommen. Angefangen von kleinen Bananen, Ananas, Wassermelonen, Mangos und den allgegenwärtigen Papayas, bis hin zu den Jackfruits, Jambos, Passionsfrüchten, Sternfrüchten, grünen Orangen und King Coconuts kommt hier alles auf den Tisch (und ins Curry), was einen Namen hat. Damit erhält auch der frische Fruchtsaft eine nie geahnte Qualität (oder die Cocktails ;)).
Palmhonig
Palmhonig ist eine Spezialität, die eine herbe Süße erzeugt und sich damit ausgezeichnet für Frühstück und Desserts eignet. Palmhonig wird, wie der Name schon sagt aus den Blüten von Palmen gewonnen. Dazu werden die Blüten abgebunden, angeschnitten und kleine Gefäße an der Spitzen angebracht, in welche der Nektar tropfen kann. Richtiger unverdünnter Palmhonig ist aufgrund dieses langwierigen Prozesses relativ schwer zu bekommen. Gemischt wird der Honig für Hoppers oder Palatschinken beispielsweise mit Kokos.
Als Dessert wird er zum traditionellen „Curd and Honey“ gereicht. Dabei handelt es sich um eine Zwischenstufe zwischen Büffelmozzarella und Topfen, die ein leicht säuerliches, aber hervorragendes Gegenstück zum herben Palmhonig darstellt.
Zusammen mit Ingwer wird der Honig zu würfelzuckerartigen Bonbons verarbeitet, die man bspw. gut zum Tee essen oder einfach als Hustenzuckerl lutschen kann.
Reis und Curry
Ein unumstrittenes Nationalgericht von Sri Lanka sind Reis und Curry. Weder die Zutaten noch die Gewürzmischungen sind dabei mit den bekannteren Vettern aus Indien zu vergleichen. Srilankische Currys existieren in einer unbeschreiblichen Vielfalt und werden mit jedem Gemüse und jedem Obst verkocht, das es auf der Insel zu finden gibt. „Spicy“ ist dabei lange nicht die einzige Variante, in der das Essen serviert wird und das liegt nicht nur an den Touristen.
Besonders erwähnenswert ist ein ausgezeichnetes Lokal in der Nähe von Polonnaruwa. Hier werden in kleinen strohgedeckten Lehmhütten, die wahrscheinlich besten Currys Sri Lankas serviert. Eine kleine Auswahl an Geschmacksrichtungen, die zu finden sind: Brotfrucht, Melanzani, Dal oder Linsen, Kürbis, scharfes Huhn und Fisch, sowie Kokos. Ein paar exotischere, aber umso geschmackvollere Varianten entstehen aus Mango, Grapefruit und Papaya. Dazu serviert werden die hauchdünnen Papadam, Sambal (ein leicht scharfes Kokosgemisch) und die flachen, runden Brote namens Roti.
Lamprais
Eine hervorragende Variante Curry zu servieren, ist Lamprais. Dazu werden verschiedene Currysorten zusammen mit Reis und einem Ei in ein Bananenblatt gewickelt und geschmort. Besonders begeistert waren wir von dieser Spezialität im Chill Cafe von Ella.
Spicy in Sri Lanka
Landläufig herrscht das Gerücht, dass es in Sri Lanka sehr schwierig ist, nicht scharf zu essen. Ein Gerücht, das wir nach zwei Wochen und einer mehrfachen Herausforderung unseres Fahrers Supun widerlegen können. In touristischeren Restaurants und Hotels werden die Buffets ohnehin ohne jede Art von Schärfe zubereitet, um die empfindlichen Gaumen der Gäste nicht zu verschrecken. Gerade zu Frucht- und Kokoscurrys passen die einheimischen Chilimischungen auch gar nicht gut. Das frische Obst und Gemüse hat so einen herrlichen Eigengeschmack, dass Schärfe eher kontraproduktiv wirkt. Chili wird vermehrt zu Huhn oder Fisch gegeben, aber selbst ein Laden, der mit seinen scharfen Gerichten wirbt, konnte uns – sinngemäß nach Supun – nicht zum Weinen bringen.
Gegrillter Fisch und Meeresfrüchte an der Küste
In Küstennähe versteht es sich von selbst, dass jegliche Art von Fisch und Meersfrüchten besonders frisch sind und hervorragend schmecken. In den Restaurants an den Stränden der Südküste werden Abends die frischen Fische vom morgendlichen Fang ausgelegt. Hier sucht man sich einfach einen aus, der anschließend gegrillt mit einer ausgezeichneten Knoblauchsauce zubereitet wird.
Besonders gut schmecken hier die Kalamari, an denen wir uns gar nicht mehr satt essen konnten. Die srilankischen Kalamari zergehen fast auf der Zunge und haben einen sehr feinen Geschmack, der mit den Gummitieren europäischer Küstenstädte nichts gemein hat. Selbes gilt zumindest in abgeschwächter Form auch für die Garnelen.
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