Uplisziche liegt ca. 170 km nordwestlich von Tiflis, kurz vor Gori (dem Geburtsort Stalins). Die Besichtigung lässt sich hervorragend mit der Weiterfahrt nach Bordschomi oder Kutaisi verbinden und lohnt sich auf jeden Fall. Gutes Schuhwerk und ein wenig Bereitschaft zu klettern, machen den Ausflug noch spannender.
Uplisziche wurde ca. im 6.Jh.v.Chr. gegründet und war zumindest bis ins 13.Jh.n.Chr. bewohnt, als die Stadt endgültig von den Mongolen eingenommen wurde. Für lange Zeit war sie ein wichtiges Handelszentrum an der Seidenstraße. Heute zeugen nur mehr vage Spekulationen und wenige erhaltene Ornamente von ihrem einstigen Prunk. Einzig und allein die Fürstenkirche aus dem 10.Jh.n.Chr. ist noch relativ gut erhalten. Ihr Inneres ist mit farbenprächtigen Fresken ausgestattet.
Die Besucher können sich mit wenigen Ausnahmen völlig frei am Gelände der ehemaligen Stadt bewegen. Generell besteht die Anlage aus drei Zonen: Der oberen, der inneren und der unteren Stadt. Von der oberen Stadt beginnend, werden die Räume nach unten hin immer ausladender und prunkvoller. So klingende Namen, wie „Königin Tamar-Halle“, „Roter Saal“, oder „Thronsaal“ haben aber wenig mit ihrer Geschichte zu tun, sondern dienen wohl vor allem dazu, der Stadt ein wenig mehr Flair zu geben.
Wer sich die Zeit nimmt, die Höhlen genauer zu betrachten, findet einige bemerkenswerte Details. Das ursprüngliche Uplisziche erstreckte sich zu seiner Blütezeit über ca. 8 ha. Ein Großteil der Wohn-, Repräsentativ-, und Kulträume wurden aus dem relativ porösen Sandstein gehauen. Weshalb es den damaligen Bewohnern auch nicht möglich war zweistöckige Gebäude zu bauen. Dadurch lassen sich außerdem zumindest zwei Bauphasen identifizieren: Einige Räume dürften schon zur bewohnten Zeiten eingestürzt sein. An ihrer statt wurden daher im Laufe der Zeit Steinmauern und überdachte Häuser an die Felsen angebaut.
In zwei der Höhlen lassen sich heute noch die Überreste von verzierten Säulen identifizieren, die Decken sind entweder hölzernen Kassettendecken oder Gewölben nachempfunden. Einige erhaltene Wandnischen erinnern an mittelalterliche Festungen aus dem arabischen Raum. Die Räume dürften zudem bunt bemalt gewesen sein. Zumindest im entsprechend bezeichneten roten Saal finden sich heute noch Farbreste an der Wand. Die meisten Räume aber sind völlig verwittert.
Ein österreichisches Forscherteam ist derzeit damit beschäftigt Feuchtigkeitsmesser am Gelände anzubringen, um den Verwitterungsprozess dokumentieren zu können. Salzkrusten zeigen nämlich an, dass es an verschiedenen Stellen einen unterschiedlichen Feuchtigkeitsgehalt im Felsen gibt. Diese Information soll in Zukunft Restauratoren zur Verfügung stehen. Bis 2004 wurde das Gelände zwar bereits restauriert, um die Aufnahme in die Liste der UNESCO Weltkulturerbestätten zu beschleunigen, einstweilen ist die Stadt aber weiter auf der Warteliste. Es bleibt zu hoffen, dass sich zukünftig mehr Gelder finden lassen, um dieses großartige Kulturgut besser erforschen und konservieren zu können.
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